Neue Studienergebnisse zeigen den Zusammenhang zwischen Schlafgewohnheiten und Krankheitsrisiken

Warum ein regelmäßiger Schlafrhythmus wichtiger ist, als viele denken

Viele Menschen glauben, dass es beim Schlaf vor allem auf die Dauer ankommt – sieben bis acht Stunden pro Nacht gelten als Ideal. Doch eine großangelegte Studie aus China zeigt: Auch der Schlafrhythmus spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Wer unregelmäßig schläft oder regelmäßig sehr spät ins Bett geht, könnte ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Erkrankungen haben – und das unabhängig davon, wie viele Stunden tatsächlich geschlafen wird.

 

Die unterschätzte Bedeutung des Schlafverhaltens

Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Shengfeng Wang vom Peking University Health Science Center hat die Schlafdaten von über 88.000 Erwachsenen aus der britischen Gesundheitsdatenbank „UK Biobank“ analysiert. Anders als viele ältere Studien basierte diese Untersuchung nicht allein auf Selbstauskünften der Teilnehmenden, sondern kombinierte subjektive Angaben mit objektiv gemessenen Schlafdaten – ein wichtiger Unterschied, wie sich herausstellte. Denn viele Menschen haben ein verzerrtes Bild ihres eigenen Schlafverhaltens: Manche glauben, sie schlafen lange, obwohl sie tatsächlich oft wach liegen. Andere unterschätzen wiederum, wie stark ihr Schlafrhythmus schwankt.

Die Forschenden fanden Zusammenhänge zwischen Schlafmerkmalen und insgesamt 172 verschiedenen Erkrankungen – von Depressionen über Herz-Kreislauf-Leiden bis hin zu Knochenbrüchen. Besonders deutlich war der Einfluss bei insgesamt 92 Diagnosen, bei denen mindestens 20 Prozent des Erkrankungsrisikos mit dem Schlafschema zusammenhingen.
Besonders problematisch erwiesen sich eine Schlafdauer von weniger als 6 Stunden und ein unregelmäßiger Schlafrhythmus.

Die Studienergebnisse konnten jedoch nicht eindeutig klären, ob ein ungünstiges Schlafschema das Risiko für eine Erkrankung erhöht oder umgekehrt durch die Erkrankung die Schlafqualität verschlechtert wird oder ob sich beides gegenseitig verstärkt.

 

Unregelmäßiger Schlaf, Erhöhtes Risiko

Ein zentrales Ergebnis der Studie betrifft die Regelmäßigkeit des Schlafs. Personen mit einem instabilen Tag-Nacht-Rhythmus (low interdaily stability) – das heißt: sie gehen häufig zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett und stehen zu wechselnden Uhrzeiten auf – wiesen ein deutlich erhöhtes Risiko für eine ganze Reihe chronischer Erkrankungen auf. Dazu gehörten unter anderem Typ-2-Diabetes, Nierenversagen, COPD, Adipositas und Depressionen.

Auch der Zeitpunkt des Einschlafens war von Bedeutung. Menschen, die regelmäßig erst nach 00:30 Uhr zur Ruhe kamen, erkrankten mehr als doppelt so häufig an Leberzirrhose. Häufig war diese Gruppe auch stark übergewichtig. Eine mögliche Erklärung: Der späte Schlafbeginn bringt den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus aus dem Gleichgewicht – mit negativen Folgen für die Hormonregulation. Zudem essen Spät-ins-Bett-Geher häufig auch zu später Stunde, was den Stoffwechsel zusätzlich belastet.

 

Gute Nachrichten für Langschläfer

Interessanterweise konnte die Studie mit einem Vorurteil aufräumen: dem vermeintlich schädlichen Langschlaf. Frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass Menschen, die mehr als neun Stunden schlafen, häufiger unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen leiden. Die neuen Daten relativieren diese Annahme. Das höhere Risiko zeigte sich vor allem bei Menschen, die sich selbst als Langschläfer einstuften, objektiv aber weniger als sechs Stunden schliefen – ein Hinweis darauf, dass viele die tatsächliche Schlafdauer überschätzen und falsch einschätzen. Häufig liegt das daran, dass Betroffene lange wach liegen und diese Zeit unbewusst zum Schlaf dazurechnen.

 

Warum zu wenig Schlaf krank machen kann

Die gesundheitlichen Risiken von zu kurzem Schlaf sind vielfältig. So kann Schlafmangel das Immunsystem schwächen, Entzündungsprozesse im Körper fördern und die Insulinempfindlichkeit der Zellen verringern – Faktoren, die langfristig unter anderem das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen erhöhen. Auch die Unfallgefahr steigt: Wer unausgeschlafen ist, reagiert langsamer, ist unkonzentrierter und koordinativ eingeschränkt – was besonders im Alltag, zum Beispiel im Straßenverkehr, gefährlich werden kann.

 

Schlafhygiene als Gesundheitsvorsorge

Die Studie legt nahe, dass Schlaf in der medizinischen Prävention eine größere Rolle spielen sollte – nicht nur in Bezug auf Dauer, sondern auch hinsichtlich Regelmäßigkeit und Qualität. Die gute Nachricht: Es gibt einfache Möglichkeiten, die eigene Schlafhygiene zu verbessern. Dazu gehören feste Schlafenszeiten, ausreichend Tageslicht am Morgen und der bewusste Verzicht auf Handy oder Fernseher in der Stunde vor dem Zubettgehen.
„Unsere Ergebnisse unterstreichen die oft übersehene Bedeutung regelmäßigen Schlafs“, sagt Studienleiter Wang. „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Definition von gutem Schlaf über die reine Dauer hinaus erweitern.“

 

Fazit

Guter Schlaf ist mehr als nur lang – er ist vor allem regelmäßig. Wer auf einen stabilen Schlafrhythmus achtet, kann aktiv etwas für seine Gesundheit tun. Die aktuelle Forschung zeigt deutlich, dass wir Schlafgewohnheiten nicht länger unterschätzen sollten. Es ist Zeit, dass das Thema Schlaf in der Gesundheitsvorsorge den Stellenwert bekommt, den es verdient.

 

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Quellen:
Artikel:  Christiane Fux, Medizinredakteurin, 31. Juli 2025
31. Juli 2025

Studie: Wang, Y. et al.: Phenome-wide Analysis of Diseases in Relation to Objectively Measured Sleep Traits and Comparison with Subjective Sleep Traits in 88,461 Adults, in: Health Data Science 2025; 5: Article ID 0161; doi: 10.34133/hds.0161